Alcatel stack recovery time minimieren

Wenn in einem Stack der Primary ausfällt übernimmt der bisherige Secondary die Managementaufgaben (wird primary) und ein neuer Secondary wird gewählt.

Im Zuge des wechsels ändern sich auch die MAC-Adressen des Stacks (es wird die des Secondarys übernommen).
Damit passiert folgendes:

  • Die Spanning-tree BridgeID ändert sich (ist ja Priority + Mac-Adresse) – Dadurch uU STP Rekalkulationen
  • LACPs brechen zusammen (das ist an die MAC-Adresse gebunden)
  • Vermutlich ändern sich auch die Mac-Adressen der IP Interfaces (vielleicht hat das Default-Gateway danach eine andere Mac als vorher?!)
  • Dadurch kann es auch bei Routingprotokollen zu Problemen kommen
  • Kunden rufen mit Pipi in den Augen an.
  • Terror und Panik bricht aus, Netzwerktechniker werden auf der Straße gelyncht.

Da ja grade die letzten 2 Punkte kritisch sind (und man die ersten Punkte auch erlegen will):

Bei Alcatel heißt das notwendige Kommando

mac-retention status enable

Dadurch bleibt die Mac-Adresse des Stacks bestehen und im besten Fall passiert (fast) garnichts.
Daher: Man sollte das Kommando auf Stacks immer aktivieren (per default ist es disabled).
Sieht dann so aus:

Stack > show mac-retention status 
Admin State         : Enabled,
Trap admin state    : Disabled,
EEPROM MAC address  : e8:e7:32:69:2e:9c,
Current MAC address : e8:e7:32:69:2c:fc,
MAC address source  : Retained,
Topology Status     : Ring Present

Die EEPROM MAC (des Switches) ist e8:e7:32:69:2e:9c, der Stack hat aber eine andere von früher. (Source = Retained)

Aber alles hat natürlich auch einen Nachteil:
Nimmt man den (ex)Primary raus und baut ihn woanders ein hat man doppelte MAC-Adressen (der ex-Primary und der Stack haben die gleiche) und man hat neue Probleme. wie z.B. verlorenen Traffic.

In einem solchen Fall: Im Wartungsfenster nach Rücksprache auf dem Stack mit „mac-retention release“ die gemerkte MAC freigeben und die des aktuellen Switches übernehmen.

STP/LACP Sachen werden dann auch auftreten, aber in einem geplanten Umfeld.

Laut einem Test eines Users im Alcatelunleashed Forum vermindert sich dadurch die Rekonvergenzzeit (unklar was er genau getestet wurde) von 3 Minuten auf 1 Sekunde.. egal: klingt gut.

Im 6900-VC ist die mac-retention (im Gegensatz zu den R6 Switchen) defaultmäßig enabled.

Bei Cisco gibt es das gleiche (Problem wie Lösung), das Kommando heißt hier

stack-mac persistent timer 0

und zum freigeben

no stack-mac persistent timer

Bei Cisco wichtig: ohne „stack-mac persistent timer 0“ kann man eine ASA-X nicht sauber an zwei Stack-Membern anschliessen, da nach einem fail des primarys die Verbindung (dauerhaft?) gestört wäre

Alcatel QoS als Dreizeiler

Um ein Voice VLAN auf Alcatel Switchen zu priorisieren reicht ein Dreizeiler:
Beispiel: Source VLAN 33, dscp soll auf 46 gesetzt werden.

policy condition from_voip_vlan source vlan 33
policy action set_dscp dscp 46
policy rule prio_voip condition from_voip_vlan action set_dscp
qos apply

DSCP 46 heißt bei Alcatel Queue 5.

Befehle zum überprüfen:

show active policy rules
show qos port
show qos queue X/Y show qos queue statistics X/Y

letztere Befehl zeigt bei mir nur auf nem 6250/6450 etwas auf 6850 war da immer 0…

Hat man nen Uplink (z.B. Leased Line) die nur 20 Mbit/s verkraftet kann es sinnvoll sein den letzten Port auf der eigenen Seite zu beschränken (wenn der Providerrouter kein QoS macht):

qos port 1/20 maximum egress-bandwidth 20M

oder

qos port 1/20 maximum bandwidth 20M

zurücksetzen mit

qos port 1/20 reset